Schlafstörungen sind mit einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Gesundheitsstörungen verbunden. Die ersten detaillierten, bundesweit repräsentativen Daten zum Schlaf bei Erwachsenen wurden 2008-2011 vom Robert Koch Institut (www.rki.de) erhoben. In der Studie zur Gesundheit Erwachsener (DEGS1) zeigte sich, dass etwa jeder Dritte während der letzten 4 Wochen möglicherweise gesundheitlich relevante Ein- oder Durchschlafstörungen hatte. Etwa ein Fünftel berichtete zusätzlich über eine schlechte Schlafqualität.
Seit der 2-Jahres-Erhebung fliegt der SPATZ in neue Regionen: Zum ersten Mal erheben wir Daten zum Schlaf bei den Eltern und den SPATZ Kindern.
Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt ähnlichen Alters haben sowohl die SPATZ Mütter als auch ihre PartnerInnen seltener Einschlafstörungen aber häufiger Durchschlafstörungen. Wir sind gespannt, ob sich dieser Unterschied immer noch zeigt, wenn alle TeilnehmerInnen die 2-Jahres-Fragebögen beantwortet haben. Eine Erklärung, die auf der Hand liegt, sind nächtliche Störungen durch das SPATZ Kind.
Mittlerweile zeigen auch Auswertungen im Alter bis zu 6 Jahren einen direkten Einfluss der Schlafqualität von Kindern auf die Zufriedenheit der Partnerbeziehung. Bei Frauen wirkte sich ein vermittelter Effekt der Schlafqualität des Kindes durch die Schlafdauer und die im Bett verbrachte Zeit auf die Zufriedenheit der Partnerbeziehung sowohl an freien als auch an Arbeitstagen aus. Die Schlafqualität von Kindern beeinflusst die Zufriedenheit der Beziehung hauptsächlich bei Müttern, wahrscheinlich aufgrund ihrer stärkeren Beteiligung an der Kinderbetreuung während der Arbeitstage. Distress in der elterlichen Beziehung könnte durch eine stärkere Beteiligung der Väter am Kindermanagement entgegengewirkt werden.
Darüber hinaus erhoffen wir uns im SPATZ mit den Daten zum Schlaf die Beantwortung wichtiger Fragen, z. B. nicht nur nach der Ursache der Schlafstörungen, sondern auch nach den gesundheitlichen Auswirkungen – auf die Erwachsenen aber auch die SPATZ Kinder.